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Was haben Städte wie Aachen, Berlin, Bonn, Frankfurt am Main, Karlsruhe, Köln, Leipzig, Mannheim, Nürnberg und Weimar gemeinsam?

Sie alle haben Baumpatenschaften.

Die Formen dieser Baumpatenschaften sind unterschiedlich: Einige Städte haben Spenden-Patenschaften, andere Gießpatenschaften, wieder andere Baumscheiben-Patenschaften. Und einige Städte haben sämtliche Formen gleichzeitig.
Dabei führt hauptsächlich der zunehmende Gießbedarf für Stadtbäume zu diesem Trend. Durch die längeren Trockenperioden und höheren Durchschnittstemperaturen benötigen Stadtbäume zunehmend mehr Bewässerung (siehe Text: Zunehmende Probleme für Stadtbäume). Ja: Stadtbäume können unsere Städte beschatten und durch Verdunstung kühlen, dabei leiden sie allerdings selbst stark unter dem Klimawandel. Gesunde Stadtbäume sind für das urbane Mikroklima zentral, dafür müssen sie allerdings gesund sein und genügend Wasser haben.

Neben dem zunehmenden Gießbedarf gibt es auch ein wachsendes ökologisches Bewusstsein der Bevölkerung: Immer mehr Menschen wollen ihre Umgebung ökologischer, schöner und nachhaltiger gestalten.
Und gleichzeitig müssen die meisten Städte und Kommunen einen Weg finden, den zunehmenden Gießbedarf ohne zusätzliche finanzielle Mittel zu stemmen. 

Der Bayrische Bund Naturschutz schreibt:
« (es) können aber viele Stadtgartenämter wegen der angespannten Finanzlage vieler Städte für die gestressten Straßenbäume nur eine Basisversorgung leisten. Stadtbäume und besonders Straßenbäume sind deshalb auf die zusätzliche Betreuung und Pflege durch engagierte Anwohner angewiesen.»

Und hier setzten Baumpat:innen an: Sie spenden neue Bäume und kümmern sich um die bestehenden Baumbestände vor der Haustür. Und die Städte unterstützen dieses ehrenamtliche Engagement immer stärker.

Berlin hat beispielsweise eine eigene Webseite kreiert und sämtliche Bäume im Stadtgebiet kartographiert. Auf der Webseite https://www.giessdenkiez.de/ können sich Bürger:innen über den Wasserbedarf der einzelnen Bäume informieren und markieren, welche Bäume sie bereits gegossen haben.

Berlin Friedrichshain-Kreuzberg hat mit der Unterstützung von baumbad den Baumpat:innen Bewässerungsbeutel geschenkt, damit diese die Bäume in ihrer Nachbarschaft besonders effektiv bewässern können. Warum besonders effektiv? Die Beutel werden schnell aufgefüllt, das Wasser kann abgemessen werden und tröpfelt dann langsam ins Erdreich. Die Pat:innen haben so einfacher den Überblick, wie viel Wasser sie den Bäumen geben, entsprechend Bedarf oder Empfehlungen der städtischen Betriebe. Und der Baum kann das Wasser besser aufnehmen. 

Übrigens empfiehlt auch Thomas Hoppe, Betriebsleiter der Späth’schen Baumschulen in Berlin Baumbewässerungsbeutel. Und er empfiehlt sie auch in Zusammenhang mit Gießpatenschaften.


Das ganze Video von Thomas Hoppe findest Du hier:

Richtiges Gießen

Wie Thomas Hoppe beschreibt, ist es wichtig die Bäume weniger oft zu wässern, dafür mit 150-200 Liter Wasser pro Bewässerungsgang. Dafür sind die baumbad Bewässerungsbeutel ideal. Sie umfassen je 75 oder 100  Liter und können miteinander kombiniert werden. Zwei Beutel ergeben 150 oder 200 Liter pro Gießgang. 

Die Motivation für Baumpatenschaften

Viele Menschen haben ein wachsendes ökologisches Bewusstsein. Sie sehen drängende globale Probleme und möchten sich für eine nachhaltigere Welt einsetzen. Als Baumpate oder -patin sehen viele die Möglichkeit, sich in der direkten Umgebung zu engagieren und einen sinnvollen Beitrag für die Gesellschaft zu leisten. Aber es gibt auch andere Gründe.

Die Geografin Miriam Gruber hat im Wissenschaftsjournal Springer eine Studie über Grünpatenschaften in Bonn publiziert. Sie schreibt über die Motivation der Baumpatinnen und Baumpaten:
«An erster Stelle stehen für die meisten Patinnen und Paten Sauberkeit und Ästhetik. Mehrere haben ihr Engagement aus Ärger über ständigen Müll in den Baumscheiben in ihrem Wohnumfeld begonnen. Darüber hinaus ist den Engagierten wichtig, ihr Umfeld nach den persönlichen Vorstellungen gestalten zu können, so beschreibt eine Patin: ‘Da, wo ich wohne, möchte ich es auch nett haben’. Mehrere Befragte nennen überdies die Freude am Gärtnern als Grund für die Patenschaft, insbesondere, wenn sie selbst über keinen Garten verfügen.»

Gruber schreibt, dass sich durch die Baumpatenschaften auch die Kommunikation und das Verantwortungsbewusstsein in der Nachbarschaft verbessern würden. Die Pat:innen würden von Menschen angesprochen, von denen sie sonst auf der Straße nie angesprochen worden wären. Und gleichzeitig steige die Hemmschwelle für das Wegwerfen von Müll und für Vandalismus, wenn Beete erkennbar privat gepflegt werden.

Vorteile für die Städte

Worauf also warten? Baumpatenschaften haben nicht nur für die Pat:innen Vorteile, sondern auch für die Städte.

Miriam Gruber schreibt in ihrer Studie: «Parallel zu diesen aus der Zivilgesellschaft aufkommenden Initiativen haben Politik und Verwaltung das Potential erkannt, das engagierte Bürgerinnen und Bürger für den Erhalt von Stadtgrün darstellen, insbesondere in Zeiten hoch verschuldeter Städte und dementsprechend knapper kommunaler Ressourcen.»
Sie nennt dabei zwei weitere Gründe der Stadt Bonn, um Grünpatenschaften zu bewerben: Zum einen sei es der Stadtverwaltung wichtig, bürgerliches Engagement anzunehmen. Zum anderen sehen die Mitarbeitenden der Stadtverwaltung darin die Möglichkeit, Identifikation mit Stadtgrün zu fördern.

Wir unterstützen Baumretter

Hast Du Interesse an Baumpatenschaften? Wir unterstützen Städte, Gemeinden und Privatmenschen, die sich für den Erhalt unserer Bäume einsetzen wollen. Gerne unterstützen wir Dich mit unserer Erfahrung und unserem Netzwerk. Wir haben ein eigenes Dienstleistungsprogramm für Baumpatenschaften entwickelt, das wir gerne mit Dir teilen!

Andreas Hunkeler
Dipl. Sozial- und Kulturanthropologe mit dem Schwerpunkt nachhaltige und partizipative Grünflächengestaltung in Städten. (Mehr über den Autor). 
Meine Vision ist es zusammenzuführen: Menschen und Bäume, Natur und Kultur, Bevölkerung und städtische Behörden.
Bei Fragen, Anregungen, interessanten Geschichten oder spannendem Wissen zu diesem Thema kannst Du mich gerne anschreiben: andreas@baumbad.de. Ich freue mich auf Deine Nachricht! 

 

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