Mit einem eigenen Kompost kannst du einen kleinen und doch wertvollen Beitrag zum Umweltschutz beitragen. Mit den Resten aus deiner Küche und Materialien aus dem Garten schaffst ein lebendiges Ökosystem, speicherst Kohlendioxid und verbesserst den Boden. Und du kannst dir deinen eigenen Dünger herstellen, dein schwarzes Gold, das du später für deine Bäume und andere Pflanzen verwenden kannst.

Klingt doch richtig gut, oder?

Schauen wir uns das mal genauer an:

Was ist Kompostieren überhaupt?

Kompostierung ist ein Kernstück in jedem biologischen Garten. Kompostierung ist der Abbau pflanzlicher und mineralischer Materialien und der Aufbau von nährstoffreichem Humus. Der gewonnene Kompost liefert wertvolle Nahrung für Pflanzen, die sich diese nach Bedarf aufschließen.

Was passiert, wenn du nicht kompostierst?

Wenn du nicht kompostierst, wird wertvolles organisches Material entweder verbrannt oder an einem entfernten Ort kompostiert. Du vergibst dabei die Möglichkeit, vor Ort einen kleinen Beitrag zu leisten und das lokale Ökosystem aufzuwerten.

Landet dein Abfall auf einer Mülldeponie, zersetzt er sich dort meist unter anaeroben Bedingungen, das heißt ohne Sauerstoffzufuhr. Dieser Prozess führt zur Freisetzung von Methan, einem Treibhausgas, das um ein Vielfaches schädlicher für das Klima ist als CO2. Das ist wichtig, weil Methan erheblich zur globalen Erwärmung beiträgt. Schätzungen zufolge stammen etwa 20 % der globalen Methanemissionen aus Mülldeponien.

Kompostierung hingegen ist eine natürliche Art der Abfallverwertung, bei der organische Materialien unter aeroben Bedingungen abgebaut werden. Dieser Prozess produziert CO2 statt Methan, und das Endprodukt – der Kompost – ist ein wertvoller Humus, der die Bodenqualität verbessert, die Wasserspeicherung erhöht und das Pflanzenwachstum fördert.

Und genauso wichtig: Durch Kompostierung wird der Nährstoffkreislauf geschlossen, und wir reduzieren die Notwendigkeit für chemische Düngemittel, deren Herstellung und Verwendung ebenfalls klimaschädlich sein kann. Darüber hinaus bindet Kompost Kohlenstoff im Boden und trägt somit zur Reduzierung der atmosphärischen CO2-Konzentration bei.

Der ideale Standort für deinen Kompost

Ideal für den Kompostplatz ist ein windgeschützter Ort im Halbschatten. Dein Kompost braucht Bodenkontakt, damit die Bodenorganismen direkten Zugang haben. Er sollte vor zu viel Niederschlag und zu viel Sonne und Hitze geschützt werden.

Welche Materialien kannst du kompostieren?

Grundsätzlich kannst du alle pflanzlichen Materialien kompostieren, wie zum Beispiel Obst- und Gemüsereste, Kaffeesatz, Teebeutel und Gartenabfälle wie Laub, Gras und kleine Zweige. Auch Eierschalen kannst du kompostieren. Fleisch, Milchprodukte und ölige Speisereste solltest du dagegen vermieden, da sie Schädlinge anziehen können und schwerer zu kompostieren sind. Achte auch darauf, dass kein Plastik in deinen Kompost gelangt.

Wie gehst du beim Kompostieren vor?

  • Achte darauf, dass deine Kompostmiete Kontakt zum Boden hat. Das ermöglicht den Austausch und Regulation von Feuchtigkeit, Lebewesen und Nährstoffen mit dem Boden.
  • Gebe deinem Kompost als Starthilfe auch reifen Kompost dazu. Hast du Zugang zu reifem Kompost? Vielleicht hat dein Nachbar ein Spaten voll übrig? Alternativ kannst auch ein im Handel erhältlicher Kompoststarter verwenden.
  • Achte auf das richtige Verhältnis zwischen „Grün“ (stickstoffreiche Materialien wie Küchenabfälle und frisch geschnittenes Gras) und „Braun“ (kohlenstoffreiche Materialien wie Laub, Stroh und Holzspäne). Ein gutes Verhältnis liegt bei etwa 2:1, also doppelt so viel „Braun“ wie „Grün“.
  • Wenn du Gartenmaterial kompostierst, empfehlen wir dir, das Material vor dem Kompostieren zu zerkleinern. Das lohnt sich vor allem bei holzigen Abfällen wie Ästen und Zweigen.
  • Achte auf ausreichende Luftzufuhr. Damit der Kompost nicht fault, braucht er Sauerstoff. Eine Möglichkeit dazu ist, den Kompost gelegentlich umzuschichten. Wir empfehlen, den Kompost ein- bis zweimal im Jahr umzusetzen und aufzulockern. Weitere Möglichkeiten sind, gröberes Material untermischen und bei deinem Kompostbehälter auf ausreichende Belüftungsöffnungen zu achten.
  • Kontrolliere die Feuchtigkeit: Der Kompost sollte feucht, aber nicht nass sein. Ein zu trockener Kompost verlangsamt den Zersetzungsprozess, während ein zu nasser Haufen anfängt zu faulen. Wenn es über längere Zeit nicht regnet, kannst du den Kompost mit Regenwasser befeuchten. Bei starkem Regen kannst du ihn mit Kompostschutzvlies, Stroh- oder Schilfmatten abdecken.
  • Habe Geduld: Kompostierung ist ein natürlicher Prozess, der Zeit braucht. Je nach Bedingungen kann es einige Monate bis zu einem Jahr dauern, bis der Kompost reif ist und verwendet werden kann.

Noch etwas Hintergrund: Welche Prozesse gibt es beim Kompostieren?

Sterben Tiere oder Pflanzen ab, wird ihre biologische Masse von Kleinlebewesen und Mikroben abgebaut und in stabile Humussubstanzen umgewandelt. Der dabei ablaufende Verwesungsprozess kann auf zweierlei Art und Weise von sich gehen:

  • Durch Fäulnis: Dieser Prozess läuft unter Sauerstoffausschluss (anaerob) ab. Die hierbei aktiven Mikroben benötigen keinen Sauerstoff. Neben übelriechenden Gasen wie beispielsweise Schwefelwasserstoff, Buttersäure und Ammoniak, entstehen Phenolverbindungen. Diese sind giftig und für viele Pflanzen schädlich.
  • Durch Rotte: Dieser Prozess verläuft unter Luftzufuhr mit Hilfe von Luftatmenden Mikroben. Dieser Vorgang setzt nur dann erfolgreich ein, wenn sich das zu kompostierende Material in einem hierfür geeigneten Zustand befindet und in einer bestimmten Weise zusammensetzt. Das C/N-Verhältnis, die Feuchtigkeit und Durchlüften müssen ausgewogen sein.

Tipp: Mache bei gelegentlich eine Geruchsprobe, denn übler Geruch ist ein eindeutiger Hinweis auf Fäulnisprozesse.

Deine Bäume düngen

Wenn du deine Bäume düngen möchtest, findest du in diesem Artikel alle wichtigen Informationen.

Für weiterführende Informationen empfehlen wir die kostenlose Kompostfibel des Umweltbundesamtes.  

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